„1000 mal probiert“ oder wie fand ich zu meinem optimalen Camper Konzept.

Lasst uns zum Einstieg gleich mal über die wohl mit Abstand wichtigste aber auch schwierigste Frage sprechen, nämlich die des optimalen Camper Van Konzepts. Was es da nicht alles gibt! Kastenwagen, Alkoven, Teilintegriert, Vollintegriert, Hochdach, Hubdach… und so weiter und so weiter.

Eigentlich ist es fast nicht möglich, diese Frage klar oder gar überhaupt zu beantworten aufgrund individueller Wünsche eines jeden einzelnen. Gerne teile ich meine gemachten Erfahrungen mit dir und möchte dir erzählen, warum ich genau meine Entscheidung getroffen habe.

Ok, dann legen wir los und werfen wir uns ins ultimative Getümmel auf unserer Suche nach der „eierlegenden Wollmilchsau“ (im weiteren Verlauf Camper Van genannt) bei einer der großen Messen, welche uns bestimmt die große Erleuchtung bringen wird.

Also ab in den Zug, auf´s Fahrrad, ins Auto oder was auch immer für ein Verkehrsmittel und ab auf die CMT in Stuttgart im Januar oder im August auf den Caravan Salon in Düsseldorf. So super es im Vorhinein klingen mag, dass besagte Messen mit jeweils mehr als 1000 Fahrzeugen zur Besichtigung einladen, so schnell wird euch diese Vielfalt dann auch erschlagen oder vielleicht auch nicht? Mir ging es auf jeden Fall immer so. Besonders wenn auch noch der euphorische Nachwuchs mit von der Partie war.

Rein in einen Camper Van, 5 min Zeit zum Komplett Scan aller möglichen Varianten, Ausstattungen und Gadgets. Foto hier, Foto dort, noch ein kurzer Blick auf´s Preisschild und weiter geht die Tour, denn man möchte ja auch am Tagesende alles gesehen haben, was von den Herstellern geboten wird. Das Fachpersonal an den Ständen jongliert permanent mit mehreren potentiellen Interessen gleichzeitig, deshalb Fragen auf vielleicht später oder evtl. nie aufheben, da man sich im Laufe des Messetages eh im Angebotsdschungel verloren hat und sich aufgrund der überwältigenden Vielfalt gar nicht mehr erinnern kann wo denn eigentlich das Fahrzeug der Wahl stand. Vielleicht geht es aber da auch nur mir so und ihr seid viel strukturierter und aufgeräumter unterwegs als ich?

Ok, aber irgendwo steht dann doch immer in strahlender Schönheit die Liebe auf den ersten Blick. Alle Wünsche und Anforderungen scheinen im 10 min Messe Durchlauf erfüllt zu werden, der/die Verkäufer*in bestärkt einen noch in seinem Ansinnen (ist ja klar) und ein Termin beim Händler ist schnell vereinbart. Ok ok ich hab jetzt eventuell ein bisschen übertrieben aber mit einem „twinkle in the eye“ wirst du mir vielleicht recht geben.

Lass es uns lieber richtig angehen und ich kann dir nur raten, probieren, probieren und nochmal probieren und genau hier will ich einhaken und mit dir meine gemachten Erfahrungen teilen.

Was sind nun also die Pro´s und Con´s der gängigsten Konzepte? Meine Meinung und Einschätzung zu den Fahrzeugkonzepten teile ich mit dir ganz offen und ehrlich, da ich in keinerlei Geschäftsbeziehung zu den Herstellern stehe. Die Urlaubsfahrten fanden immer mit mit meiner Familie statt. Also zwei Erwachsene und ein Kind.

Also let´s go mit der Mutter der Camper Vans, dem Kastenwagen. Wir fuhren mit dem Knaus Box Star 600 auf Basis des Fiat Ducato eine Tour zu den Cinque Terre. Natürlich gibt es auch in der Kategorie der Kastenwägen wieder eine unbeschreibliche Anzahl an unterschiedliche Varianten, deshalb beschränken sich meine gewonnenen Eindrücke nur auf dieses Modell.

Zu den Hard Facts:

  • Fahrzeuglänge: 5,99m
  • Fahrzeugbreite aussen 2,05m innen: 1,87m
  • Fahrzeughöhe aussen: 2,58m innen: 1,90m
  • Zulässiges Gesamtgewicht 3300kg

PROS: Für wen und was eignet sich diese Fahrzeugkategorie.

  • Alleinreisende oder Pärchen.
  • Total unkompliziert in der Handhabung. Sehr nahe am PKW.
  • Super Flexibel aufgrund der kompakten Maße.
  • Für alle die geringen Kraftstoffverbrauch schätzen. Ca. 9l/100km
  • Perfekt für Städtetrips, da niedrige Höhe (Unterführungen usw.) Parkmöglichkeit findet man in der Stadt überall.
  • Man fällt überhaupt nicht auf, wenn man zum übernachten in vielen Ländern verbotener Weise freisteht (ganz ganz schlimm und natürlich nie gemacht).
  • Sportler jeglicher Art werden begeistert sein. Schnell ab in die Berge zum wandern oder biken, zum Wassersport an einen schönen See oder Meer, zum Sightseeing in eine coole Stadt usw.
  • Für alle kurzentschlossenen „schnell mal raus und weg“ Abenteurer.

CONS: Für wen oder was eignet sich diese Kategorie weniger.

  • Ganz ehrlich, Familien mit Kindern (einfach zu wenig Platz).
  • Für alle die, die sich besonders bei schlechtem Wetter auch gerne mal im Fahrzeug aus dem Weg gehen wollen.
  • Für alle die, die auf Glamour und Luxus nicht verzichten wollen. Hier ist man dann bei Morelo, Concord oder Phoenix etc. besser aufgehoben.

Dieses Konzept ist wirklich ungeschlagen für alle die, die gerne spontan etwas unternehmen wollen, die flexibel sein wollen, egal wo hin es geht. Das klassische Konzept des Camper Vans (also Kastenwagens) ist gleich vorweg mein absoluter Favorit wenn auch nicht in Form des Box Stars, da für zwei Erwachsene + Kind einfach zu wenig Platz. Das Umbauen des Essplatzes zum Bett ist natürlich möglich aber ganz ehrlich ich will mir das nicht zweimal am Tag antun. Dieser für mich gravierende Nachteil liegt natürlich nicht am Hersteller sondern einfach an der Größe des Modells. Dieser Aufwand ist für mich persönlich ein no go. Mir ist die Umbauerei viel zu kompliziert und wir hatten zum Glück das Zelt mit an Board. Das war der klassische Anfängerfehler und warum es so wichtig ist, durch probieren seine Bedürfnisse abzuchecken! Auch wichtig für mich ist eine abgetrennte Nasszelle mit vernünftiger Toilette, welche der Knaus natürlich an Bord hatte. Auf eine Dusche im Van kann ich verzichten, nicht aber auf eine Toilette. Besonders nicht wenn Kids dabei sind. Sorry aber wir gehören nicht zu den „hartgesottenen mit dem Spaten in die Botanik Asketen“. Kann aber zum Glück jeder machen wie er will!! Auch eine Warmwasser Versorgung und eine Standheizung für die kalten Tage sind für mich ein must have.

Nach dem klassischen Kastenwagen, sind wir für den nächsten Urlaub dem Konzept treu geblieben nur erweitert um ein Dachgeschoss. Mit dem Weinsberg Cara Bus 600 mqh haben wir Norditalien West nach Ost (Pisa bis Venedig) besucht. Auch dieser Camper Van basiert auf dem weitverbreiteten Fiat Ducato Fahrgestell. Natürlich kann ich auch hier ausschließlich zu diesem Modell meine gesammelte Erfahrung weitergeben.

Zu den Hard Facts:

  • Fahrzeuglänge: 5,99m
  • Fahrzeugbreite aussen 2,05m innen: 1,87m
  • Fahrzeughöhe aussen: 3,12m innen: 2,38m
  • Zulässiges Gesamtgewicht 3500kg

PROS: Für wen und was eignet sich diese Fahrzeugkategorie.

  • Pärchen und kleine Familien. Zwei Erwachsene mit max. 2 Kindern.
  • Total unkompliziert in der Handhabung.
  • Für alle die geringen Kraftstoffverbrauch schätzen. Unter 10l/100km.
  • Super Flexibel aufgrund der kompakten Maße. Nur Vorsicht mit der Höhe.
  • Perfekt für Städtetrips aber bezüglich der 3,12m Höhe muss man Parkmöglichkeiten und Unterführungen vorher recherchieren.
  • Man fällt überhaupt nicht auf, wenn man zum übernachten in vielen Ländern verbotener Weise freisteht (ganz ganz schlimm und natürlich nie gemacht).
  • Sportler jeglicher Art werden begeistert sein.
  • Einfach einsteigen und los. Egal ob auf einen Wochenend Trip oder eine längere Urlaubsfahrt zu zweit, dritt oder max. viert (wenn die Kid´s klein sind).
  • Für alle kurzentschlossenen „schnell mal raus und weg“ Abenteurer.

CONS: Für wen oder was eignet sich diese Kategorie weniger.

  • Mehr als zwei Erwachsene. Familien mit größeren Kindern
  • Für alle die, die sich besonders bei schlechtem Wetter auch gerne mal im Fahrzeug aus dem Weg gehen wollen.
  • Fahrzeug ist aufgrund des Höhen Breiten Verhältnisses sehr Seitenwind-empfindlich und muss auf Brücken oder beim Überholen von LKW vorausschauend bewegt werden. Klar, funktioniert alles auch mit Hilfe der Fahrassistenz Systeme aber so kleine Schreckmomente bei windigen Verhältnissen hat es schon gegeben.
  • Für alle Erwachsenen, die den Platz des Heckbettes als Stauraum z.B. für Sportgeräte nutzen wollen und den Schlafplatz ins Obergeschoss verlagern wollen. Viel zu wenig Höhe im Hochdach!
  • Für alle die, die auf Glamour und Luxus nicht verzichten wollen. Hier ist man dann bei Morelo, Concord oder Phoenix etc. besser aufgehoben.

Wir haben uns für die Urlaubsfahrt von West nach Ost durch Norditalien für das Konzept Camper Van mit Hochdach entschieden, da uns der Platz im Knaus Box Star wie oben beschrieben nicht ausreichte. Die Platzverhältnisse im Weinsberg waren für drei Leute (Zwei Erwachsene ein Kind) absolut ausreichend. Stauraum war aufgrund der sensationellen Höhe im Innenraum in Hülle und Fülle vorhanden. Weinsberg verbaut ein schönes geräumiges Bad, welchem auch die Fahrzeughöhe wieder zu Gute kommt. Der Camper Van ist bis auf die Höhe immer noch sehr kompakt, die Übersichtlichkeit ist spitze und anfallende Strassen, Tunnel und evtl. Fährgebühren sind günstig, da der Wagen unter 6m lang ist. Was uns nicht überzeugen konnte war wie schon bei den Con´s aufgeführt die sehr ausgeprägte Seitenwind Empfindlichkeit, welche sich ab Tempo 100 auf der Autobahn ziemlich ausgeprägt zeigte. Das ist wie schon geschrieben kein Problem für die Sicherheit aber es verursacht ein irgendwie ungutes Gefühl, wenn du nicht genau weißt wie sich dein Fahrzeug nach dem Überholen eines LKW verhält. Das Heckbett war bequem und auch ausreichend groß, was man vom Hochdach- Bett nur bei Kindern (und hier würde ich sagen bis max. 1,30m Körpergröße) behaupten kann. Hier sind es nicht die Abmaße sondern viel mehr die geringe Höhe, gemessen von der Matratze bis zum Dach, die für größere Kinder geschweige denn Erwachsene viel zu gering ist. Ich konnte mich nicht mal vernünftig umdrehen und fühlte mich einfach permanent klaustrophobisch mit nur ca. 20cm Platz vom Kopf bis zum Fahrzeugdach. Da konnte auch die schöne und sehr große Dachluke nicht abhelfen, wenn es wie bei uns im April zu kalt zum öffnen war. Ebenfalls sollte man eine gewisse Sportlichkeit mitbringen um vom ersten Stock über die Leiter einigermaßen ästhetisch wieder nach unten zu kommen. Schade das so sagen zu müssen, da mir das Konzept echt gut gefallen würde aber so wie es Weinsberg gelöst hat ist es für Familien mit größeren Kindern oder gar mehreren Erwachsenen nicht mehr geeignet. Hier gibt es bessere Bett im Hochdach Konstrukte, die dann auch Erwachsenen Spass machen.

Als nächstes durfte uns ein Teilintegrierter Knaus Live Wave 650 mf durch die Schweiz und zu den Norditalienischen Seen kutschieren. Wie so viele andere auch basierte auch dieses Reisemobil auf einem Fiat Ducato Fahrgestell, welches uns inzwischen wohl bekannt ist.

Nun das erste mal weg vom Kastenwagen hin zur „Weißware“ oder korrekt „Reisemobil“ und testen, was dieses Konzept für Vor- und Nachteile für uns in Petto hatte. Das besondere an diesem Fahrzeug und für uns neu und sehr spannend war das absenkbare Hubbett, welches uns neben dem klassischen Heckbett einen komfortablen Schlafplatz bot aber lest selbst.

Zu den Hard Facts:

  • Fahrzeuglänge: 6,94m
  • Fahrzeugbreite aussen 2,32m innen: 2,18m
  • Fahrzeughöhe aussen: 2,94m innen: 2,15m
  • Zulässiges Gesamtgewicht 3500kg

PROS: Für wen und was eignet sich diese Fahrzeugkategorie.

  • Für Pärchen mit Gelegenheitsbesuch von max. 2 Leuten.
  • Für alle Stauraumfanatiker. Wir hatten noch nie soviel Platz.
  • Ein echtes Highlight, die Heckgarage. Einfach alles rein ohne Einschränkung.
  • Die Breite von 2,18m innen ist Klasse und macht sich vom Raumgefühl super bemerkbar.
  • Das Hubbett war sehr bequem und mit ca. 1,40m * 1,95m für zwei uneingeschränkt zu nutzen.
  • Super geräumig in der Dinette. Aber Vorsicht! siehe Con´s.
  • Sportler jeglicher Art werden begeistert sein.
  • Auch dieses Fahrzeugkonzept bzw. dieses Fahrzeug reißt euch kein Loch in euer Kraftstoff Budget. Wir fuhren den Fiat unter 11l / 100km.
  • Für Schlechtwetter Camper, die sich auch im Fahrzeug gerne ein wenig „Privatsphäre“ gönnen wollen.

CONS: Für wen oder was eignet sich diese Kategorie weniger.

  • Mehr als zwei Urlauber dauerhaft, da das Hubbett die Dinette und den Duchgang zum Fahrerhaus unmöglich macht.
  • Für alle die gerne mal unentdeckt eine Nacht irgendwo (wo es schön ist) verbringen wollen. Klar, hier sticht das WoMo natürlich gleich heraus.
  • Für alle die, die die agile Fahrweise mit einem Van lieben. Hier merkt man definitiv die Breite des Fahrzeugs im Gegenzug zum Kastenwagen.
  • Ist halt optisch im Vergleich zum Van einfach uncool. Klar, dass ist meine persönliche Meinung aber viele werden mir recht geben vielleicht??
  • Man kann aufgrund der Breite nicht mehr uneingeschränkt (gilt nicht für alle) die Autozüge in der Schweiz nutzen. Nur zur Info, wenn aufgrund der Wetterbedingungen die Passstrassen gesperrt sind.

Um im testen weiterer Konzepte einen Schritt voran zu kommen, durfte uns auf unserer Reise durch die Schweiz zu den Norditalienischen Seen ein Teilintegrierter Knaus Live Wave 650 mf begleiten. Für uns Neuland war das Einreihen in die Millionen von „Weißer Ware“ Nutzer. Aber was soviel gefahren wird, kann am Ende ja auch nicht schlecht sein oder? Unsere erste positive Erfahrung war die Breite im Vergleich zum Van. Da bleibt einem beim Betreten des Wohnraums erstmal der Mund vor Staunen weit offen stehen. Das Raumgefühl ist riesig und einfach subjektiv gefühlt ein komplett anderes als im Kastenwagen. Der zweite Staun- Moment war die Heckgarage. Zwar nur auf der Beifahrerseite zugänglich aber die Zulade Möglichkeiten scheinen schier unbegrenzt. Klappe auf, Kinderrad, Kinder Scooter, SUP, Grill, Campingmöbel usw. einfach rein damit. Total cool, nicht darauf achten zu müssen was in den Urlaub eingepackt wird. ABER VORSICHT mit der max. Zuladung. Lieber vor Abfahrt nochmal auf die Waage eurer Wahl und auf Nummer sicher, da die Strafen nicht ohne sind. Ganz zu Schweigen für alle jüngeren ohne alten 3er Schein, dann ist es nämlich Fahren ohne Fahrerlaubnis. Dass jede Sonnenseite auch seinen Schatten hat, darf nicht unerwähnt bleiben und für uns der größte Schatten an diesem Konzept war das Hubbett. Mega bequem aber es beansprucht nun mal im abgesenkten Zustand den gesamten Platz zwischen Fahrerkabine und Küchenzeile. Das heißt, ist das Hubbett erstmal unten, gibt es kein Sitzen mehr in der Dinette oder mal schnell das vergessene Handy Ladekabel aus dem Fahrerraum holen muss dann umständlich mit aussteigen und öffnen der Fahrer- oder Beifahrer Türe erfolgen. Oder die Kinder wollen in der früh noch ein bisschen im Bett bleiben, während die Eltern Frühstück aufdecken wollen. Bei Schönwetter kein Problem, bringt man halt alles nach draußen. Bei miesem Wetter, wie bei unserer Reise (Schnee im August) gibt es dann keinen Tisch und auch keine Sitzmöglichkeit. Wer sich damit arrangieren kann oder das Hubbett nur als gelegentliche Not- Schlafunterkunft nutzt, wird mit Sicherheit seine Freude an diesem Fahrzeugkonzept haben, uns hat es zu dritt nach einer Woche dann doch ziemlich genervt. Das Fahrzeug war echt super aber halt nichts für uns. Die Suche nach unserem Favouriten geht weiter.

Jetzt wird es riesig und willkommen im Rauschiff. Apropo Schiff, unsere nächste Testfahrt führte uns entlang der deutschen Ostsee Küste in einem Knaus Live Traveller 650 dg Alkoven Reisemobil. Wieder einmal als treuer Untersatz ein Fiat Ducato untergeschnallt. Da uns das Hubbett im Teilintegrierten so gestört hat und wir die Größe des Bettes nicht missen wollten, haben wir uns für einen Alkoven entschieden.

Zu den Hard Facts:

  • Fahrzeuglänge: 6,98m
  • Fahrzeugbreite aussen 2,34m innen: 2,18m
  • Fahrzeughöhe aussen: 3,23m innen: 2,00m
  • Zulässiges Gesamtgewicht 3500kg

PROS: Für wen und was eignet sich diese Fahrzeugkategorie.

  • Ganz klar für Familien. Platz genug für 2 Erwachsene + 2 Kinder.
  • Für alle die viel auf die Reise mitnehmen möchten. Stauraum ohne Ende.
  • Ein echtes Highlight, die Heckgarage. Beidseitig zu öffnen. Einfach alles rein ohne Einschränkung (aber Vorsicht mit der Zuladung).
  • Alle die viel Platz im Innenraum wollen. Super Raumgefühl.
  • Der Alkoven bietet unglaublich viel Komfort und Platz. Man muss nichts auf und abbauen (siehe Hubbett). Kein Verstauen von Schlafsäcken, Kissen etc. Alles kann einfach im Obergeschoß bleiben ohne das es die Beweglichkeit im Fahrzeug einschränkt.
  • Super geräumig in der Dinette. Tolle geräumige Küchenzeile und großer Essplatz.
  • Den Kraftstoffverbrauch kann ich gerade noch als Pro durchgehen lassen obwohl er sich zu den anderen Konzepten schon deutlich nach oben bewegt mit ca. 12,5l / 100km. Man darf natürlich nicht vergessen, was sich da für eine gewaltige Schrankwand gegen den Fahrtwind stemmt und somit sage ich noch o.k. zum Verbrauch.
  • Für Schlechtwetter Camper, die sich auch im Fahrzeug gerne ein wenig „Privatsphäre“ gönnen wollen.

CONS: Für wen oder was eignet sich diese Kategorie weniger.

  • Für Pärchen oder Alleinreisende. Da braucht es die Bubble am Dach natürlich überhaupt nicht und andere Konzepte sind hier viel passender.
  • Für alle die gerne mal unentdeckt eine Nacht irgendwo (wo es schön ist) verbringen wollen. Klar, hier sticht das WoMo natürlich gleich heraus.
  • Für alle die, die die agile Fahrweise mit einem Van lieben. Dises Wohnmobil war schon deutlich träger und näher am LKW denn am PKW. Hier merkt man die Abmessungen der Wohnkabine und den hohen Schwerpunkt durch den Alkoven beim fahren mehr als deutlich. Dieses Fahrzeug fühlte sich mit Tempomat auf der Autobahn deutlich wohler als auf kleinen Landstraßen.
  • Ist halt optisch im Vergleich zum Van einfach uncool. Klar, dass ist meine persönliche Meinung aber viele werden mir recht geben vielleicht??
  • Man kann aufgrund der Breite nicht mehr uneingeschränkt (gilt nicht für alle) die Autozüge in der Schweiz nutzen. Nur zur Info, wenn aufgrund der Wetterbedingungen die Passstrassen gesperrt sind.
  • Für alle die, die gerne abseits von Autobahnen die kleinen Strassen geniessen wollen, die gerne durch Dörfer und Regionen fahren anstatt auf Autobahnen daran vorbei.
  • Für alle die, die die Reise als Ziel sehen und nicht nur am Stellplatz ankommen wollen.
  • Für alle die, die sich auch gerne als Fahrer oder Beifahrer mit den Passagieren auf der Rückbank unterhalten wollen. Geht leider nicht ohne Schreien, da der Abstand so groß ist.

Den Knaus Live Traveller Alkoven haben wir uns ausgesucht um uns an die deutsche Ostsee Küste zu begleiten. Da wir zwar die Abmaße des Hubbetts im Knaus Live Wave mega fanden aber nicht das Hubbett selbst (siehe oben). Somit war klar, wir wollen ein Reisemobil mit Alkoven probieren. Als das Reisemobil das erste mal vor unserem Haus stand, wurden uns die Abmaße das erste mal so richtig bewusst. Was für ein riesiges Ding. Das merkt man natürlich auch beim Betreten des und jetzt darf man es aussprechen „Wohnraums“ denn genau das ist es. Geräumig ohne Ende. Tolles bequemes und großes Doppelbett im Heck, super nutzbarer Bad/ Toilettenraum mit tollen Staumöglichkeiten. Eine super Küchenzeile mit richtig Ablageplatz. Ganz klar war auch dieses Mobil mit Gaskochstelle und großem Spülbecken ausgestattet. Auch die Dinette kann sich sehen lassen und ist sehr geräumig. Auf jedenfall mehr als ausreichend für uns drei. Das Highlight ist aber der Raumgewinn durch den Alkoven. Das fühlt sich an wie ein abgetrennter erster Stock in einem Bungalow. Nichts muss mehr umgeräumt und umgebaut werden um durchs Fahrzeug gehen zu können und da ist sogar Platz genug für zwei Erwachsenen! Ein oder zwei Kinder haben ihr privates Reich und dieses werden sie lieben. Auch die von beiden Seiten zu öffnende Heckgarage war super. Die Lademöglichkeit für alles was das Herz begehrt beschränkt nur die zulässige Zuladung. Man muss auch nicht mehr nachdenken, was staue ich wie um möglichst einfach dann wieder dranzukommen sondern öffnet einfach die andere Seite. Sehr coole Sache. Kein Yin ohne Yang und auch hier gibt es Schattenseiten. Das Fahrzeug ist schon echt groß und vor allem hoch. Da gibt es besonders in Städten wirklich Einschnitte in der Beweglichkeit. Einfach mal kurz umdrehen weil verfahren muss überlegt werden. Parkmöglichkeit am Straßenrand sehr eingeschränkt. Unterführungen müssen wegen der Höhe ernst genommen werden, will man kein Cabrio daraus machen.

Einfach mal so eben ein paar Sachen eingepackt um einen Städtetrip zu unternehmen würde ich damit nicht mehr machen, wäre mir persönlich zu unhandlich. Hier kommen wir in eine Klasse und Größe von Reisemobil die die kleinen und kleinsten Sträßchen über Land und durch Dörfer natürlich kann aber nicht mehr wirklich mag. Was mich auch sehr gestört hat war, dass man sich während der Fahrt nicht mehr mit den Passagieren hinten unterhalten kann. Der Abstand zum Fahrgastraum ist weit was die Kommunikation nach hinten oder von hinten nach vorne nur noch durch sehr lautes Reden (manche würden es schreien nennen) ermöglicht.

Dieses Konzept finde ich super Klasse für alle diejenigen, die es lieben am Stellplatz anzukommen um dort mehrere Tage oder Wochen zu verweilen. Für alle wie mich, die nach max. 2 Tagen am selben Platz schon wieder die Abenteuerlust packt und weiter müssen ist dieses Konzept zu groß, zu unhandlich und zu schwerfällig. Super tolles Fahrzeug aber halt auch nichts für mich.

Aber was ist jetzt das richtige für mich? Was kann überzeugen, wenn man flexibel, so klein wie möglich aber auch so groß wie nötig bleiben möchte? Wenn man die Welten zwischen oben (Alkoven) und unten (Kastenwagen) verbinden möchte ohne zu hoch zu werden aber gleichzeitig oben genügend Platz haben möchte. Wenn man spontan in eine Stadt reisen möchte, zum Sport in die Berge, einen See oder das Meer oder vielleicht doch mehrere Tage einen schönen Stellplatz genießen möchte. Wenn man Komfort und Agilität vereint haben möchte, dann kommt für mich einfach nur ein geräumiger Van mit großem Hubdach in Frage. Das ganze noch super isoliert um auch der stärksten Kälte im Winter zu trotzen als auch die Luftigkeit im Sommer zu genießen. Uneingeschränkt zu dritt zu vereisen und immer noch genug Raum zu haben. Meine Wahl fiel für mich auf einen Hymer Mercedes Sprinter Kastenwagen mit allen für mich wichtigen und benötigten Annehmlichkeiten und einem super großen Hubdach. Aber seht selbst unter „Go Everywhere Camper Info“

So kam für mich auch die Idee zu „Go Everywhere Camper“. Warum nicht anderen mit der gewonnenen Erfahrung helfen? Warum nicht das wunderbare Vanlife mit gleichgesinnten zu teilen? Ich möchte dir eine Einladung zum Ausprobieren, zum Erfahren eines unvergesslichen Roadtrips aussprechen. Schau dich um auf meiner Seite „Go Everywhere Camper Rent & Adventures“ und sprech mich bei Interesse einfach an. Und wenn du mehr über mich erfahren möchtest, bitte klicke hier.

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